|
Auszeichnung durch den Deutschen Seglerverband |
Navigation |
Yacht-Club Mittelrhein auf großer Fahrt in der OstseeVereinsmitglied Arno Glauner vom Oberwinterer Yacht-Club Mittelrhein wurde kürzlich von der Kreuzerabteilung des Deutschen Seglerverbandes in Hamburg in der Kategorie Fahrtenwettbewerb See mit der Medaille für "Besondere Leistungen" ausgezeichnet. Für besonders anerkennenswert hielten die Juroren die perfekte Organisation und Durchführung sowie den interessanten und unfallfreien Reiseverlauf des Ostseetörns mit einer Traditions-Segelyacht.Für Arno Glauner (53) war dies die erste Fahrt als Skipper auf dem Zweimaster "ANITA", einer klassischen 12 mR Segelyacht, Typ Yawl, Baujahr 1938, mit 30 Tonnen Verdrängung und 156 qm Segelfläche. Das Schiff ist heute im Besitz der Segelkameradschaft Ostsee, einem Verein von begeisterten Segeltraditionalisten, die sich der Pflege und dem Erhalt klassischer Segelyachten verschrieben haben. Mit seiner 10-köpfigen Seglercrew stach der Skipper vom Hafen Sassnitz/Rügen aus in See und erreichte nach einem einwöchigen Törn in vornehmlich Dänischen Gewässern wieder wohlbehalten den Zielhafen Kiel Laboe. Bald nach dem Ablegen stellte sich die Bordroutine ein, mit vierstündigen Wachwechsel, häufigen Segelmanövern, geselligen Runden im Salon und in der Kombüse hielt Smut Georg Hein die Mannschaft mit leckerer Verpflegung bei bester Laune. Die dänischen Inseln Seeland, Langeland und Fünen wurden angelaufen und die Mannschaft erhielt Gelegenheit zum Landgang. Im Hafen Kerteminde hatten die Jungs immer noch nicht genug von der christlichen Seefahrt und besuchten das fjord & baelt Museum und unternahmen anschließend noch eine Fahrradtour. Neben allem Spaß war dieser Törn für manche Clubmitglieder auch eine sehr lehrreiche Schulungsfahrt. Bei Nachtfahrten und in engen Gewässern konnten Kenntnisse in Navigation und Schiffsführung vertieft oder wieder aufgefrischt werden, und bei schwierigen An- und Ablegemanövern nur unter Segel war perfektes Zusammenspiel der kompletten Crew gefordert, da die "ANITA" keinen Motor hat. Auch das Aufholen von über 50 Meter Ankerkette wird, nur mit Muskelkraft betrieben, zu einer schweißtreibenden Angelegenheit. Überhaupt ist das Segeln auf einem Traditonssegler, der noch nicht mit Elektronik vollgestopft ist, überwiegend Handarbeit. Auch Kühlschrank und Dusche fehlen, doch das tut der Stimmung keinen Abbruch, gerade das suchen viele der Segler, die sonst das Jahr über auf ihren hochgerüsteten Plastikschiffen unterwegs sind. Für Skipper Arno, privat ebenfalls Eigner eines traditionellen Schiffstyps, eines Drachen Baujahr 1963, steht ohnehin fest: "Anständige Segelschiffe sind aus Holz gebaut." Zum Abschluß der Reise kam es auf der Kieler Förde noch zu einer denkwürdigen Begegnung. Hoch am Wind segelten der "ANITA" ihre beiden Schwesterschiffe "WESTWIND " und "OSTWIND" von der Bundesmarine entgegen. Die drei noch verbliebenen Zwölfer unter deutscher Flagge auf engstem Raum zusammen. Arno Glauner erlernte den Segelsport von der Pike auf beim Yacht-Club Mittelrhein in Oberwinter und weiß die Ausbildung auf einen schwierigen Revier zu würdigen; "Wer auf dem Rhein segeln gelernt hat, der kommt auf allen Revieren dieser Welt klar". Vorheriger Bericht: Optiglocke 2004 |