Törnbericht: Karlsruhe-Oberwinter mit der Hansajolle

"Heidewitzka, Herr Kapitän, mit nem Hansa-Jöllchen fahren we su jähn"

Törnbericht über eine viertägige Rheinfahrt von Karlsruhe nach Remagen/Oberwinter in der Hansa-Jolle.

von Bendix Landmann

Der Wettermann sagte am Dienstag, den 26 Oktober 2005, eine südöstliche Strömung mit einem konstanten Hochdruckgebiet voraus. Unglaublich - endlich einmal etwas Positives an dem Klimawandel. Ende Oktober, Anfang November haben wir Tagestemperaturen von 22 Celsius und eine Woche lang strahlend blauen Himmel. Am Mittwoch wartete ich wieder gespannt auf den Wettermann und die Prognose bestätigte sich erneut. Jetzt oder nie! Erst einmal einen Zielhafen finden, der zu dieser Jahreszeit noch einen funktionierenden Kran hat. In Karlsruhe- Wörth in einem ehemaligen Kiesabbaugrund hatte sich ein Ruderclub zum Segelverein gemausert. Man bestätigte, dass am Samstag um 14 Uhr der Hafenmeister da sein werde. Jetzt noch den Brückentag Montag frei machen, da der Dienstag im Rheinland Allerheiligen ist und ein arbeitsfreier Tag für uns angestellten Knechte geblieben ist. Da waren noch die Mitarbeiter, die alle mehr oder weniger sich diesen Brückentag haben gönnen wollen, davon zu überzeugen, dass das "Hansa Männchen" mit dem "Schluck aus der Pulle" nun dran ist. Als dann der letzte Nebenbuhler die rettende Unterschrift auf dem Urlaubsschein für meine Vertretung unterschrieb, wurde mir klar, das eine weiter Vorausetzung geschafft war. Ich hatte vier Tage hintereinander frei geschaufelt plus die im Frühjahr geklaute Stunde der Zeitumstellung und das Rheinabenteuer stand nur noch Kleinigkeiten der Transportlogistik im Wege. Ich fand dann auch schnell einen guten Kumpel, der den Wagen plus leeren Anhänger wieder nach Hause nehmen würde - tja Kameraden - gute Freunde muss man eben haben. Am Freitagnachmittag wurde in Remagen ausgekrant und am Samstag sehr früh waren wir mit Argona im Schlepp auf der Autobahn Richtung Süden - also den Rhein bergauf bis Karlsruhe. Insgesamt trennten uns 277 Flusskilometer von unserem Heimathafen Remagen, als Argona in Wörth am Kranhaken hing und wieder den Fluten des Rheins überlassen wurde. Die Wörther Segelkameraden waren ziemlich neugierig was ein Segler aus dem Mittelrhein in den Oberrhein verschlagen habe. Dort waren sie gerade in der Vorbereitung zum Winterlager und holten ihre Boote heraus und da kommt da so ein Pärchen mit der Hansa Jolle und fängt erst richtig an. Nach dem aufriggen legten wir, unter wehmütigen Blicken der Schaulustigen in Wörth ab. So was habe man schon immer mal selbst machen wollen aber wie das dann so sei, plötzlich ist das Jahr zu ende und Weihnachten steht vor der Tür und dann war's halt nur ein schöner Traum gewesen. Wir wurden noch mit reviertypischen Tipps und Tricks versehen und Argona schob sich unter Motor an der Hafenbuhne vorbei in die Strömung. Hier ging's auch gleich mit 5-6 Stromkilometern Geschwindigkeit bergab. Der Oberrhein hat hier einen engen Kanalcharakter. Jahreszeitlich hatten wir einen ungewöhnlichen Wassertiefststand und beidseitig waren Buhnen im Flussbett eingebaut, um der Strömung Widerstand zu geben. Dadurch war die Schifffahrtsrinne der einzige Bereich, der von uns genutzt werden konnte. Zum Segeln eigentlich nichts, da wir feststellten, dass Nordwind - also direkt von vorne kam und wir in der engen Fahrrinne nicht genügend Platz hatten. Auffällig schöne alte Rheinarme des früher mäandrierenden Stromes mündeten in den jetzigen begradigten Fluss. Hier liegt der Reiz des Oberrheins. Die alten Rheinarme laden zum Übernachten in wilden dschungelartigen Flußschleifen ein. Vorwiegend Naturschutzgebiete und leider viele mit Verbot zur Einfahrt unter Motor. Aber segeln hätte man dürfen können! Die Törnplanung des ersten Abschnittes sollte bis zu einer dieser alten Rheinarme gehen. Die Dunkelheit kroch dann ziemlich schnell auf den Fluss und wir sahen uns unversehens unter Positionslampen in den Germersheimer Containerhafen einlaufen. Alle Sportbootmarinas waren dicht wie eine Auster, also navigierten wir in einen geschützten leeren Seitenarm des Hafens und lagen vor Anker in mitten einer wilden Uferbewaldung. Weit entfernt hörte man noch die quäckenden Achtungssignale der Containerkräne wenn sie in Bewegung waren. Hier wurden die Daimler-Ersatzteile für Übersee auf die Binnenschiffe verladen, was uns nicht stören sollte. Wir lagen vor Anker und saßen unter der Kuchenbude bei gemütlichen 18 Grad Celsius und es gab Tortellinis mit einer hellen Creme freche aus Sojasauce in geraspelten Gouda und Kräutern geschwenkt, plus einem vollmundigen Pinotage aus Südafrika.

(Hinter den Bildern verstecken sich vergrößerte Versionen.)

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Kartenmaterial sind zwei Handbücher des DSV-Verlages über den gesamten Rhein mit genauen navigierbaren Flusskarten und einer laufenden Flusskilometerangabe. Da jährliche Veränderungen anstehen, haben wir auf diese Weise unsere Karte gleich "upgedatet" und auf den neusten Stand gebracht. Die nächste Etappe ging von Germersheim teils unter Motor, teils unter Segel an Speyer vorbei nach Worms. Der Wind blies wie gestern mit 2-3 stramm aus Nord. In der Wasserstrasse bei engem Fahrwasser nur noch unter Motor zu verantworten. Sobald ausladende Rheinabschnitte kamen, wurde das Groß plus Fock aufgezogen und wir segelten in besten Sonnenwetter unter blauen Himmel der nächsten Etappe entgegen. Wir hatten uns auch einen sehr schönen Ankergrund ausgesucht und kamen am Sonntagabend gegen 17 Uhr zu diesem ehemaligen ausgebaggerten Kiesgrund. Argona hielt auf die Einfahrt zu und ich verlor mich in den ersten wohligen Gedanken gleich die Füße hoch zu legen und genüsslich in der Abendsonne zu dösen, als mir ca. 25 Meter vor Einfahrt plötzlich das 5 cm dicke Starkstromkabel auffiel, das über die Hafeneinfahrt gespannt war. Das haut nicht hin- das hängt zu tief! Aus der Traum vom dösigen Sonnenuntergang, wir drehten unter schimpfen und frustigen Gefühlen ab und der Strom trug uns weiter bergab. Ein Hinweisschild hatte noch auf eine Höhe von 7 Metern hingewiesen und nun saßen wir auf dem Bach und unsere nächste Haltemöglichkeit war im Irgendwo. Später erfuhren wir, dass bei Baggerarbeiten das Starkstromkabel getroffen worden war und deshalb notdürftig eine Überlandleitung über die Einfahrt gelegt wurde. Wären wir hier nachts eingefahren, hätte das bös geendet. Die Hafeneinfahrt war nicht beleuchtet. Der nächste alte Rheinarm war so weit entfernt, dass wir uns auf die erste Nachtfahrt vorbereiteten. Die Positionsbeleuchtung flammte auf und unser kleines Nachtsichtgerät wurde mit frischen Batterien gefüttert. Auf dem Rhein selbst kann man nachts unter dem Restlicht bei normalen Witterungsverhältnissen gut navigieren. Ca. fünfzehn Flusskilometer bergab gelangten wir in der Dunkelheit in einen alten Rheinseitenarm. Hier war keine Berufsschifffahrt, aber durch die dichte Uferböschung, die wie ein Dschungel wirkte, war es so finster wie in einem Brunnenschacht bei Nacht. Mit dem Echo hielten wir uns in der Flussmitte und mit dem Nachtsichtgerät tastete ich die Seitenregionen nach möglichen Ankerplätze ab. Das ist schon sehr gespenstisch in die totale stille Dunkelheit sich mit Echo und Nachtsichtgerät und ca. einem Knoten Geschwindigkeit durchzutasten. Schnatternd schimpfende Enten, die wir aus ihren Schlaf rissen, zeigten uns, dass wir hier als zu späte Gäste ungebeten waren. Plötzlich voraus ein Ankerlieger mit einem gesetzten Ankerlicht. Wir legten uns, schemenhaft, in ausreichender Weite, ebenfalls vor Anker, nachdem wir das Terrain genau durch das Nachtsichtgerät inspiziert hatten. Mit Schifffahrtsverkehr war hier nicht zu rechnen, es gab am Ende des alten Rheinarmes lt. Flussführer eine kleine Marina. Kaum war die Kuchenbude aufgezogen, kehrte wieder Gemütlichkeit in die etwas gespannte letzte Schleichfahrt. Spannend fanden wir dann morgens das Aufwachen, wenn man erst sieht, wo man eigentlich gelandet war. Wir hatten es gut getroffen, nur herrschte am Montagmorgen dichter Nebel mit Sichtweiten unter 100 Meter. Also wurde Argona dann für die erste Nebelfahrt klar gemacht. Nachdem wir einen großen Radarreflektor über die Dirk in den Mast aufgezogen hatten, wurden die Positionslampen erneut geprüft und ein Nebelhorn bereit gelegt. Wir näherten uns nun der Ausfahrt auf den Rhein. In dem Moment, in dem man von der Strömung erfasst wird, muss jeder Handgriff sitzen. Die Berufsschifffahrt hat Radarpflicht. Für Sportboote ist sehr ratsam außerhalb der Betonnung zu navigieren. Da auf diesem Rheinabschnitt Backbord- an- Backbord- Pflicht bestand, durfte auch ein Sportboot nicht auf unserer rechten Seite sein. Wir hielten uns dann genau auf 1,50 bis 1,90 Meter Tiefe, die wir durch Echo genau angezeigt bekamen. Das heißt, wir waren außerhalb der Binnenschifffahrtsstrasse, da sich die Frachter immer nach den mit Radarreflektoren ausgestatteten Bojen halten, und die sind immer auf der 2,5-m-Tiefenlinie. Im Mast ein Radarreflektor, dessen Reflektorsignatur die gleiche Größe hatte wie die, die vor den Brückenpfeilern stehen. Wir waren also für die Berufsschifffahrt eine Nussschale mit der Radarkennung eines Brückenpfeilers. Es war schon sehr gespenstig, wir fuhren unter Motor mit leichter Fahrt voraus (3.5 Kn. durch Strömung und 6,5 Kn.ü.Grund) in einer kompletten Waschküche - alles war absolut still, Steuerbord querab der Blick auf das ca. 50 Meter entfernte Ufer. Das Echo konstant auf der 1,50 bis 1,90 Metermarke und plötzlich wie ein "fliegender Holländer" taucht ein riesiges über 100 Meter langes Schubfrachtschiff aus den Schwaden auf und gleitet 40 bis 50 Meter auf der Backbordseite an einem vorbei, um auf gleiche Weise wieder im Nebel zu verschwinden. Das Gute bei dem Navigieren auf einer Binnenschifffahrtsstraße ist, dass man aufkommende Schiffe nur von vorne oder achtern erwarten muss. Das weist die Wachsamkeit hauptsächlich auf zwei Richtungen aus, und nicht wie auf See, wo man aus 360° Grad mögliche Havarien zu erwarten hat. Das Nebelintermezzo hielt uns zweieinhalb Stunden in Atem und die dauernde Konzentration strengte an, es waren nicht allzu viele Schiffe unterwegs. Zwischendurch wurden wir von der Wasserschutzpolizei, die plötzlich auf der gegenüberliegenden Seite entgegenkam inspiziert. Nachdem die Wasserhüter sich unser Boot genau mit dem Fernglas angeschaut hatten, wurde unser Gruß erwidert und schon war das Polizeiboot wieder im dichten Nebel verschwunden. Die Nebelprobe war bestanden. Gegen Mittag klarte das Wetter auf und es wurde wieder ein Bilderbuchsommertag und wir zogen uns die Schwerwetteranzüge wieder aus. Wir wollten heute noch bis Rüdesheim kommen. Nach der Mainmündung merkte man sofort die enorme Zunahme des Frachtverkehrs. Viele osteuropäische Flaggen tauchten nun auf. Hier verbinden sich die Wasserstrassen vom Schwarzen Meer bis zur Nordsee miteinander. Es war wieder ein grandioses Wetter und das Rheingau erstrahlte in seiner vollen spätherbstlichen Pracht. Die Färbung des Laubes in der tief stehenden Sonne mit ihren langen Schattenwürfen ist einfach ein grandioses, unvergessliches Schauspiel. Wir hatten halben Wind und unter Segel zogen wir an Mainz vorbei nach Rüdesheim. Hier im Rheingau ist für Flusssegler ein hervorragendes Revier entstanden, das auch zu kleineren Wochenend- und Urlaubstörns einlädt. Der Rhein fächert sich in verschiedene Arme mit kleinen malerischen Inseln in der Fahrbahnmitte auf. Dadurch zieht sich der Schiffsverkehr auseinander und lässt genügend Platz um seinem Hobby nach Lust und Laune nach zu kommen. Der Yachthafen von Rüdesheim steht in seinem Service in Nichts seinen maritimen Vorbildern an klangvollen Küsten schöner Segelreviere nach. Das Clubhaus ist ein alter Kohlenfrachter aus dem frühen 20. Jahrhundert, der als Kümo viele Dellen und schweres Wetter erlebt haben muss. In seinen Frachträumen waren geräumige Lager- und Werkstätten ausgebaut und auf dem Achterschiff war ein maritimer, gediegener Clubraum in Mahagoni und schweren Sitzpolstern mit urigen Lampen untergebracht. Duschen und WC vom Feinsten - genial und das mitten im UNESCO-Weltkulturerbe Mittelrhein. Der schönste Abschnitt stand uns noch bevor. Nach einem Besuch in der Drosselgasse mit Zwiebelkuchen und Federweißer verschlummerten wir unter ablüften der verdauenden Zwiebelschwaden die nebelige Nacht in der Schlupfkajüte der Argona. Der Morgen empfing uns mit viel Regen und dicken Wolken. Was für ein Pech, der schönste Abschnitt des Mittelrheins durch die Loreley, sollte in dieser grauen Brühe zurückgelegt werden? Aber es ist eben wie im Leben, es kommt immer anders, und zweitens als man denkt. Nach ca. 2 Stunden Motoren, lichtet sich das Grau und wir steuern direkt auf die kurvenreiche Flussenge der Loreley bei Rheinkilometer 550 zu. Der Himmel brach auf - Postkartenwetter und wir schippern geradewegs in das weltberühmte Nadelöhr des Stromes. Man glaubt es kaum, aber es gibt ein ausgeklügeltes Ampelsystem, das den Berg- und Talfahrern entgegenkommende Schubverbände frühzeitig signalisiert. An dem Ein- bzw. Ausgang der scharfen Doppel S-Kurve durch das Felsenmassiv ist eine Schiffsleitstelle ähnlich wie ein Tower beim Flughafen gebaut worden. Das ganze Terrain wird über mehrere stationäre Radaranlagen "ausgeleuchtet". Wir waren schon einige Male mit dem Kanu hier durch gepaddelt. Ich brauchte mir also keine so großen Gedanken darüber zu machen, dass liebreizende barbusige Seejungfrauen mich durch ihren Gesang verwirren und wir an dem schroffen Granitfelsen zerschellen werden. So wie ich meine Frau kenne, hätte diese mich dann wohl auch mit zugestopften Ohren in die Kajüte verbannt. Die Schwierigkeit lag aber darin, dass für die Bergfahrer wegen zu niedrigen Wasserstandes eine Fahrrinne gesperrt worden war. Das bedeutete, dass der gesamte Verkehr mit 6,5 Kn.ü.Grund wie Kolonnenfahren auf der Autobahn durch die rechte Fahrrinne geleitet wurden. Schon im Vorfeld vor Rheinkilometer 551 reihten sich die Schubverbände, Passagierschiffe und Hobbyskipper wie Perlen auf einer Schnur auf. Zum überholen war kein Platz mehr da. Wir waren plötzlich mit ca. 15 Schubverbänden auf Tuchfühlung und navigierten durch die Flussenge mit Untiefen, Sandgründen an schroffen Felsen vorbei in der gut betonten Fahrrinne. Wir hatten uns vorher noch ein wenig nervös gefragt und wussten, dass Sportboote, die sich auf Grund festfahren, sofort von Schleppern frei geborgen werden. Der Spaß kostet dann 1000,- Euro. Also kein Herumdrücken an den Fahrbahnrändern, klarer Kurs mit gleicher Geschwindigkeit innerhalb der betonnten Fahrlinie, dann kann auch nichts passieren. Die Bugsierschlepper lauerten wie die Geier am Wüstenrand, wer von den Freizeitkapitänen flatterige Nerven bekommt und irgendwo quer auf einem Felsen schlägt. Die Wellenbildung in diesem ca. 1.5 Kilometer langen Teilstück war sehr beeindruckend. Argona stampfte unter Motor mit Radarreflektor im Top in die Wellentäler ein, manchmal kamen Wellen bis zu einem Meter Höhe, die sich auf dem Vorschiff brachen. Wer sich jetzt noch etwas nervöser machen will, kann dann ja mal über die letzten Inspektion seines Motors nachdenken oder was so ein blöder Fussel im Vergaser alles anstellen kann. Ich wischte solche quälenden Gedanken weg, nicht auszudenken wenn man sich hier nicht auf Mannschaft oder Maschine verlassen kann. Am Ende der Rheinenge kommt man an St.Goarshausen vorbei, hier sitzt eine aus Bronze gegossene Rheinjungfrau an Rheinkilometer 555 auf einem Felsenmassiv, hübsch anzuschauen - nur singen tat sie nicht mehr. Die Fahrt ging nun nach der Engen S-Kurve sehr viel entspannter weiter Koblenz entgegen. Die Sonne war wieder ganz heraus gekommen und es wurde für den ersten November unnatürlich warm. Ab Koblenz begann unser Heimatrevier, das wir sehr gut kennen. In der Hoffnung noch eine paar Clubkameraden zu treffen segelten wir bis Sonnenuntergang in den Heimathafen ein. Das war's - 277 Kilometer - bei bester Laune wurde ausgepackt und wir machten uns schlemmerige Gedanken über den kulinarischen Abschluss unseres 4-Tage-Törns. Ein Pizzaservice wurde seemännisch schwankend aufgeentert.

Manöverkritik:

Der Törn war für 4 Tage viel zu lang gewesen. Ideal sind die Hälfte ab Mainmündung. Der Oberrhein ist langweilig wie ein Kanal. Lediglich die alten Rheinarme sind wunderschöne Übernachtungsplätze in wilder Natur. Man sollte sich einfach mehr Zeit lassen, neben dem Segeln die sehr schönen kleinen Rheinstädtchen anzuschauen. Die Hälfte der Strecke und eine Woche plus die beiden Wochenenden ergeben einen hervorragenden Kurztörn im Herzen von Deutschlands schönstem Weltkulturerbe. Die Loreley ist kein Seglerschreck, sie sollte aber unter Motor konzentriert navigiert werden. Unter Segel nur ab Windstärke 4 aus Süden und dann mit laufender ausgekuppelter Maschine im Standgas.

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